Bericht: Lehrerfortbildung vom 30.-31. Oktober 2009 in Thüringen.
Lehrerfortbildung „Gedächtnistechniken in der beruflichen Ausbildung“ vom 30.-31. Oktober 2009 in Leinefelde / Thüringen
Elf LehrerInnen der SBBS Eichsfeld haben am letzten Oktoberwochenende ihr wohlverdientes Sofa gegen einen Platz im Lehrerzimmer eingetauscht. Wie können Gedächtnistechniken in den berufsbildenden Schulunterricht einfließen? – Mit dieser Frage haben sich die Teilnehmer zwei Tage lang mit Schulungsleiterin Gabriele Kappus intensiv beschäftigt.
Zunächst haben wir uns dabei mit den sieben Faktoren für eine optimale Gedächtnisleistung beschäftigt, wie sie der vielfache Deutsche Gedächtnismeister Dr. Gunther Karsten in seinem Buch „Erfolgsgedächtnis“ vorstellt.
Die der Schulungsleiterin wertvollsten vier Gedächtniswerkzeuge im Unterricht mit Auszubildenden wurden alsdann mit vielen Beispielen vorgestellt und erarbeitet:
1. Visualisierung (z. B. die „Sandwichmethode“ im Einzelhandel)
2. Geschichtenmethode (z. B. alle bundesdeutschen Präsidenten in zeitlicher Reihenfolge)
3. Geheimwörter (z. B. sechs maschinenabhängige Gemeinkosten, nach einer Idee von Petra Stubenitzky)
4. Locimethode (z. B. die wirtschaftspolitischen Ziele des magischen Vierecks im Lehrerzimmer)
Zur großen Freude der Schulungsleiterin erfand eine Teilnehmerin, Frau Petra Stubenitzky, ein ganz neues Geheimwort, welches das Merken von sechs maschinenabhängigen Gemeinkosten wesentlich erleichtert. Die Kenntnis dieser Kosten ist nicht nur für Industrie- und Bürokaufleute, sondern auch für Schüler des Faches Wirtschaftslehre sowie für Studenten der BWL relevant. Und das Warz-Ei, liefert alle notwendigen Anfangsbuchstaben:
Wer sich nun wundert, wie ein Warz-Ei aussehen könnte… am 4. November 2009 wurde eines in Oberbayern gesichtet:
Das Warz-Ei, gemalt von Brigitte Appelt, ausbildungsbegleitende Hilfen (abH), Miesbach
Die Loci-Methode (Ablegen von Informationen an zuvor ausgewählten Plätzen) erarbeitete sich die Gruppe dann tapfer bei nur wenigen Graden über dem Gefrierpunkt auf dem Schulhof:
Nach einer Idee von Gunther Karsten wurden die Zehn Gebote mit zehn Routenpunkten verknüpft. Fehlerfrei wurden später die mental abgelegten zehn Gebote wiedergegeben, und zwar in korrekter Reihenfolge.
Doch nicht nur, was das Arbeiten im kühlen Freien betraf, auch hinsichtlich des Arbeitspensums war die Thüringer Gruppe sehr ausdauernd. So waren zusätzlich zum regulären Seminarstoff auch noch alle drei angebotenen Zusatzmodule erwünscht:
1. Namen und Gesichter
2. Dreisatz mit der Loci-Methode
3. Schlüsselwortmethode zum Lernen von Vokabeln
Der Dreisatz-Detektiv – links
Er ermittelt, ob es sich um ein gerades oder ungerades Verhältnis handelt.
A propos Zusatzmodule: Als Seminarleiterin waren mir die kulinarischen Köstlichkeiten,
mit denen mehrere Teilnehmerinnen das Seminar bereicherten, eine besondere Wohltat.
Auch vom Gourmet-Standpunkt aus betrachtet, war dies ein sehr schönes Seminar, wie die nachfolgenden Bilder zeigen:
Köstliche Kuchen und Kaffee – Das sind Seminarfreuden!
Dazu von Schülern der SBBS gebackene Plätzchen. Wunderbar!
Den KursteilnehmerInnen danke ich überdies herzlich für die angenehme und lebendige Seminaratmosphäre; dem stellvertretenden Schuldirektor, Herrn Dieter Klinge, für die sehr gute Organisation. Der Verein MemoryXL und ich wünschen Ihnen viel Erfolg beim Erproben der neu gelernten Gedächtnistechniken im Unterricht oder/und im privaten Bereich.
Im Herbst 2009
Gabriele Kappus