Namen merken

Boris Nikolai Konrad

Boris Nikolai Konrad, amtierender Weltrekordhalter im Namen merken, erklärt Ihnen, wie man es schafft, sich in fünf Minuten zu 35 Gesichtern den richtigen Vor- und Nachnamen zu merken.von
Gedächtnisexperte und- trainer, Key-Note Speaker
Amtierender Weltrekordhalter im Namen merken (201 in 15 Minuten)

Fällt es Ihnen schwer, sich Gesichter und die zugehörigen Namen zu merken? Haben Sie häufig 20 Sekunden nach dem ersten Gespräch mit einem neuen Kontakt, den gerade genannten Namen schon wieder vergessen? Mir ging das noch vor wenigen Jahre auch so.

Heute verwende dafür Techniken, die es mir ermöglichen, bei meinen Vorträgen 100 Besucher am Anfang persönlich zu begrüßen und anschließend korrekt mit ihrem Namen anzusprechen. Oder eben mir während einer Gedächtnismeisterschaft in 15 Minuten 195 Vor- und Nachnamen zu Bildern von Personen einzuprägen.

Möchten Sie das auch lernen?

Ausgangspunkt dieser Technik sind die Mnemotechniken.

Die Technik im Detail:

Die Idee ist, die Namen möglichst schnell in eine bildhafte Vorstellung umzusetzen. Dieses Bild wird dann mit einem Bild der Person verknüpft. Dazu muss man sich die Person bildlich vorstellen, wie sie etwas tut, was sie nicht wirklich tut – oder wie etwas mit ihr passiert.

Dazu ein Beispiel:

Herr Müller. Sie können sich nun z.B. vorstellen, dass Herr Müller, der vielleicht gerade im Anzug vor Ihnen steht und seine Namen nennt, nun plötzlich einen großen, staubenden Mehlsack in eine Mühle trägt – was ein Müller halt eben so tut.

Beim Einprägen von Vornamen hilft es, wenn Sie sich für die gebräuchlichsten Namen ebenfalls Bilder vorstellen, z.B. Gabi mit der Gabel, Frank im Schrank, Dieter im Mieder, Andreas mit einer Ananas.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn sich das neue Gesicht mit einem bekannten Namen in Verbindung bringen lässt. Für Podolski ist das finden eines Bildes schwieriger, aber der Ihnen bekannte Fußballspieler gleichen Namens ist auch ein Bild – und trifft in Ihrer Vorstellung nun vielleicht die Frau Podolski, die sich Ihnen gerade vorstellt, um Sie mit ins Kölner Fußballstadion zu nehmen.

Tipp:

Denken unkonventionell “wie ein Kind”, lassen sie Ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf. Es kostet am Anfang einige Überwindung, aber wenn es ein-, zweimal geklappt hat, wird Ihr Gehirn von selbst “einfordern”, dass Sie sich Namen in dieser Art und Weise merken, weil es eben so gut funktioniert.

Namen und Gesichter auf Meisterschaften

Bei den Meisterschaften bekommen Sie bei dieser Disziplin Bögen mit farbigen Portraitfotos, beschriftet mit Vor- und Zunamen.

Sie haben je nach Turnier entweder 5 oder 15 Minuten Zeit, sich möglichst viele Vor- bzw. Nachnamen einzuprägen. Bei der Wiedergabe erhalten Sie wiederum Bögen mit den gleichen Gesichtern, allerdings bunt durchgemischt.

Nun geht es darum, sich an möglichst viele Vor- bzw. Zunamen zu erinnern. Dabei gibt jeder korrekte Vor- oder Nachname einen Punkt. Der deutsche Rekord, der gleichzeitig Weltrekord ist, wurde bei der deutschen Meisterschaft 2009 von mir mit 195 Punkten aufgestellt.

Abschließender Tipp:

Übung macht den Meister! Gehen Sie doch mal Ihr Adressbuch durch und überlegen sich zu allen notierten Personen ein Bild, wie Sie sich den Namen einprägen könnten (wenn Sie ihn nicht eh schon wüssten). Dann klappt es auch beim Treffen neuer Personen mit unbekannten Namen schnell und leicht, mit einem guten Bild den Namen dauerhaft abzuspeichern!

Viel Erfolg beim Training wünscht

Ihr Boris Konrad!

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