Nutzen wir tatsächlich nur einen Bruchteil unserer Gehirnleistung? Was hat es mit den beiden Gehirnhälften auf sich? Hier finden Sie die Antwort!
Hirnforscher sind einhellig der Meinung, dass wir Menschen nahezu die Gesamtmasse unseres Gehirns aktivieren. Neueste Analysen von Computertomographie-Bildern ermöglichen zu fast jedem Areal des Hirns eine gewisse Zuordnung. Und längst kann man jedem Menschen mit Hilfe von Tomographen und Hirnstrom-Messgeräten (EEG) beim Denken zusehen. So fanden Forscher für dutzende geistige und körperliche Funktionen entsprechende neuronale Bereiche, die beispielsweise für die Sprachbegabung oder das Zahlengedächtnis verantwortlich sind.
Wir benötigen also nahezu die gesamte Struktur unseres Denkorgans zur Bewältigung des Alltags und der beruflichen Anforderungen. Darüber hinaus bewegen sich die messbaren Unterschiede im Oberstübchen gesunder Menschen im übrigen in sehr engen Grenzen: Unsere Schaltzentrale besteht zu 75 Prozent aus Wasser, ist etwa 1000 bis 2000 Gramm schwer. Sie ist aus etwa 300 Milliarden neuronalen Zellen aufgebaut, dies entspricht einer größeren Zahl als der uns im Universum bekannten Sterne. Und nun die schier unglaubliche Nachricht: Die Gesamtleistung ihrer “Gehirn-Software” können Sie mit den entsprechenden Techniken um ein Vielfaches verbessern.
Doppelt hält besser – zwei Gehirnhälften
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die rechte und linke Hirnhälfte gewisse (wenn auch nicht ausschließliche) Spezialisierungen aufweisen:
Die linke Hirnhälfte ist vorwiegend für Rationales zuständig. Sie stellt Kategorien und zeitliche Analysen auf, löst logische Probleme (Kopfrechnen) und repräsentiert das Faktengedächtnis (Telefonnummer, Pin-Zahl).
Die rechte Hirnhälfte gilt als Sitz der Kreativität und Emotionen. Gefühle, Assoziationen, Gestik, Mimik, Ironie und Musik werden hier verarbeitet, aber auch die räumliche Orientierung und Bilder.
Das autobiografische Gedächtnis (Wann war noch mal der Hochzeitstag?) ist hier angesiedelt. Auf welche Weise die im Gehirn ablaufenden biochemischen und elektrischen Prozesse zu einer Informationsabspeicherung führen, ist bis jetzt noch völlig unklar. Über die praktische Funktionsweise des Gedächtnisses gibt es allerdings präzisere Vorstellungen.
Nachdem sich unser Denkorgan in Kindheit und Jugend zu voller Pracht entwickelt hat, ist ein Absterben von Gehirnzellen zwar möglich (wahrscheinlich sterben weit mehr als 1000 täglich, schätzen Mediziner), unserem Verstand setzt das aber kaum zu, weil wir auch neue Zellen bilden können, wenn wir uns geistig fordern (etwa 1000 Neuronen täglich lassen neueste Studien vermuten). Zudem müssen wir uns das Gehirn als ein Zusammenspiel vieler verschiedener Regionen vorstellen, die miteinander kommunizieren und sich – so gut es geht – die Arbeit teilen.